03 Nachhaltige Musikpädagogik

"Wie entstehen in Gruppenmusizierprozessen Formen geteilter Verantwortung, und was bedeutet das für eine sozial nachhaltige Musikpädagogik?"

In musikpädagogischen Ausbildungsprozessen wird bisher kaum untersucht, wie soziale Nachhaltigkeit konkret im gemeinsamen Musizieren gelebt und erlernt werden kann. Es fehlt an Wissen darüber, wie Gruppen im musikalischen Lernen Verantwortung teilen und soziale Ein- und Ausschlüsse produzieren. 

Wir wollen untersuchen, wie Gruppenmusizierprozesse in hochschuldidaktischen Settings als soziale und demokratische Gemeinschaften funktionieren. Dabei interessiert uns, wie Verantwortung in diesen Prozessen verteilt wird, welche Rollen entstehen und welche Formen von Teilhabe oder Ausschluss sich zeigen.

Musiklernen kann Möglichkeiten schaffen, an denen demokratisches Handeln, Empathie und soziale Verantwortung erfahrbar werden. Indem wir zeigen, wie sich soziale Teilhabe im fachlichen Lernen vollzieht, möchten wir darauf aufmerksam machen, dass musikpädagogische Prozesse selbst ein Ort sozialer Nachhaltigkeit sein können. 

Auf Grundlage eines philosophischen Verantwortungsmodells analysieren wir in Modulen der PHLU und der HSLU Musik Gruppenmusizierprozesse als Netzwerke geteilter Verantwortung. Durch qualitative Beobachtung und Reflexion in Lehr-Lern-Settings werden die sozialen Dynamiken und Rollen in diesen Prozessen sichtbar gemacht.

 

Projektverantwortliche:

PH Luzern: Olivier Blanchard, Valérie Halter und Manuela Röösli

HSLU (M): Matthjas Bieri und Annatina Kull